Beate Hintzen • Paul Flemings Kußgedichte und ihr Kontext
Unter dem Titel »Küsse« publizierte der deutsche Barocklyriker Paul Fleming (1609-1640) im Jahr 1631 einen Zyklus von lateinischen Liebesgedichten, den er einem Mitstudenten als Hochzeitsgabe dedizierte. Der Titel fokussiert nicht nur einen Teilaspekt der Liebesthematik, sondern stellt den Zyklus in die Tradition der frühneuzeitlichen Kussdichtung, die ihrerseits an antike Gedichte anknüpft. Gerahmt wird der Zyklus von Hochzeitsgedichten im engeren Sinne. So interferieren in Flemings »Küssen« Diskurse erotischer Literatur sowie Diskurse der antiken und frühneuzeitlichen Hochzeitsdichtung. Auch verschränken sich erotisches und religiöses, an jesuitischer Andachtslyrik orientiertes Sprechen. Dieser Band enthält eine Neuedition mit Kommentar und Übersetzung der Texte, die bisher nur in einer Ausgabe des 19. Jahrhunderts vorlagen, sowie eine Studie zur Kuss- und Hochzeitsdichtung der Antike und der Frühen Neuzeit, die das Ziel hat, die verschiedenen (Liebes-)Diskurse sichtbar zu machen.
Super Alta Perennis. Studien zur Wirkung der Klassischen Antike - Band 16
V&R unipress - Bonn University Press, Hardback, 569 Seiten
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